Worte…

Durch äußere- und innere Einflüsse bildet sich ein Bereich von Grenzen und Zwischenräumen aus, indem ein ständiger Prozess von Wechselwirkungen stattfindet. Dadurch erschaffe ich vielschichtige Bildrealitäten in meiner Arbeit. Strukturelle Elemente verbinden sich mit informellem Gestus zu einem spannungsreichen Dialog. Auf der Basis regelmäßiger Komposition erhält die malerische Gestaltung den notwendigen improvisierten Raum.

Während des Malprozesses trage ich Farben und verschiedenartige Materialien vielschichtig auf, kratze und grabe mich in die Leinwand, bringe tiefere Schichten wieder zum Vorschein. Die verwendeten Farben und Werkstoffe sind für mich als eine Bereicherung der Bildfläche, des Raumes zu sehen. Farb- und Formgebung deuten vielfach alternde Mauer- oder poröse Erdstrukturen an. Diese symbolisieren die Vergänglichkeit der Zeit.

Die Zeit, eine fundamentale Kategorie menschlicher Existenz, bildet ein weiteres, nicht unwesentliches Element in meiner Arbeit. Ritzungen, Abschabungen, archaische Zeichen deuten auf eine Form der Spurensuche, in der Fragen nach Identität(en) sowie Historie der Existenz aufgeworfen werden.

In einer Zeit zunehmender Informationsflut setze ich bewusst auf Reduktion, um das für mich wesentliche darzustellen und Raum für eigene Interpretation des Betrachters zu schaffen. Aus meiner Sicht sind die wesentlichen Bestandteile meiner Malerei immer aus dem tiefsten Gefühl für das Mysterium des Seins entstanden. [Hardy Gohari]